2020 war ich Zahnärztin in meiner eigenen Praxis. Ich hatte 2 gemeinsame Kinder aus meiner ersten Ehe und wünschte mir mit meinem Partner noch ein Kind. Aber wie sollte das mit meiner Selbstständigkeit gehen? Eine Vertretung für eine längere Elternzeit zu finden, war nicht so einfach möglich. Also beschlossen mein Mann und ich, dass er Elternzeit nehmen würde und ich nur wenige Wochen nach der Entbindung wieder arbeiten gehen würde. Ich habe bis 3 Tage vor der Entbindung gearbeitet und auch wenn ich es damals noch nicht zugegeben hätte, war es unendlich anstrengend und ich ging schon völlig erschöpft in die Entbindung. Nach einigen Wochen habe ich wieder gearbeitet.
Mein Mann machte seinen Job mit unserem Sohn sehr gut und unserem Sohn hat es auch an nichts gefehlt.
Sobald ich zu Hause war, wollte ich aber natürlich auch Zeit mit meinem Kind verbringen. Die anderen beiden Kinder waren im Homeschooling zu Hause. Ich versuchte allem gerecht zu werden: Meinen Kindern, der Arbeit, meinem Mann, dem Haushalt, versuchte wieder Sport zu machen. Kurzum: nicht, dass es sowieso schon viel zu viel zu tun gab, ich machte mir auch noch selbst Stress.
Ich war unzufrieden, weil es eben nicht zu schaffen war, alles (für mich) zufriedenstellend zu erledigen und ich hatte auch ständig das Gefühl, es bleibt zu wenig Zeit, um mein Kind genießen zu können. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich dachte, bei meinem 3. und letzten Kind, würde ich alles noch einmal doppelt so sehr genießen. Leider war mein Kopf aber so voll mit tausend Dingen, dass die Zeit einfach verging, ohne dass ich mich bewusst an irgendetwas freuen konnte.
Irgendwann war klar , dass ich das so nicht mehr möchte und ich beschloss, meine Praxis zu verkaufen. Man muss dazu sagen, dass meine Selbstständigkeit nicht ganz frei gewählt war und ich mich dort noch nie bis zu Rente gesehen hatte.
Leider fand sich nicht so schnell ein Käufer und ich „musste“ weitermachen. Und es kam wie es kommen musste: Es ging mir über Monate immer schlechter, bis ich schließlich komplett zusammenbrach und ich mich von heute auf morgen in eine Klinik einweisen ließ. Damals war mein Sohn fast 1,5 Jahre alt.
Ich hatte einfach viel zu lange nicht auf mich und meine Bedürfnisse geachtet.
Plötzlich ging einfach nichts mehr. Ich hatte abwechselnd Herzrasen, Panikattacken, Angstzustände und eine völlige körperliche und mentale Erschöpfung.
Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder langsam in den Alltag zurückgefunden habe. Ich habe in der Zeit eine Menge über mich gelernt und an mir gearbeitet. Ich war in der Therapie. Ich habe Bücher über Burnout, Depressionen und Ängste gelesen. Ich habe Onlinekurse besucht. Ich habe vieles ausprobiert.
Und ich habe für mich einen Weg zurück gefunden. Zurück zur Leichtigkeit. Zurück zu einem glücklichen, zufriedenen Leben.
Ich weiß nun, dass ich auf mich und meine Grenzen, auch in Zukunft achtgeben darf und ich weiß auch, dass nichts, wirklich gar nichts, es wert ist die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Dann freue ich mich, wenn du mit mir zusammenarbeiten möchtest!